Die perfekte Balance für Pflanzen und Atmosphäre
Wandbegrünungen in Innenräumen verleihen Räumen Lebendigkeit und Natürlichkeit, doch ohne das richtige Licht können Pflanzen ihr volles Potenzial nicht entfalten. Im Innenbereich ist natürliches Sonnenlicht oft begrenzt, und künstliches Licht muss das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen optimal unterstützen. Die richtige Beleuchtung von Wandbegrünungen ist also entscheidend – und kann gleichzeitig die Atmosphäre im Raum positiv beeinflussen.
Die Grundlagen der Pflanzenbeleuchtung: Qualität, Intensität und Photoperiode
Für erfolgreiches Wachstum benötigen Pflanzen Licht mit spezifischen Eigenschaften. Anders als Menschen reagieren Pflanzen besonders auf das Spektrum und die Intensität des Lichts, das ihre Photosynthese unterstützt. Bei der Beleuchtung von Wandbegrünungen sind daher folgende Faktoren zu beachten:
Lichtqualität und Farbspektrum: Pflanzen absorbieren Licht im roten und blauen
Bereich des Spektrums besonders gut, da diese Wellenlängen die Photosynthese unterstützen. Die Wahl von LEDs mit einem ausgewogenen Spektrum, das diese Farben betont, ist ideal, um das Pflanzenwachstum zu fördern.
Lichtintensität (PPFD): Die Photosynthetische Photonendichte (PPFD) gibt an, wie viel Licht pro Sekunde auf die Pflanze trifft – je höher die PPFD, desto mehr Energie erhält die Pflanze zur Photosynthese. Eine genaue Analyse der Lichtbedürfnisse und des Abstands der Lampen zur Wand ist wichtig, um den Pflanzen optimale Bedingungen zu bieten.
Photoperiode: Die Dauer der täglichen Lichteinstrahlung beeinflusst das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen. Im Innenbereich lässt sich die Photoperiode gut steuern, um das natürliche Tageslicht zu simulieren und die Pflanzen gleichmässig mit Licht zu versorgen.
Lichttemperatur und Atmosphäre: Ein Zusammenspiel für Mensch und Pflanze
Neben der Funktionalität für Pflanzen hat das Licht auch eine ästhetische und stimmungsgebende Wirkung im Raum. Warmes Licht mit niedrigeren Farbtemperaturen (2700–3000 K) erzeugt eine entspannte Atmosphäre und eignet sich für Bereiche, in denen Pflanzen das Raumgefühl bereichern sollen, wie in Lobbys oder Wohnbereichen. Kälteres Licht mit höheren Farbtemperaturen (4000–6500 K) fördert die Konzentration und passt gut zu Arbeitsbereichen und Büros.
Das Ziel ist es, eine Lichtlösung zu finden, die sowohl den ästhetischen als auch den biologischen Anforderungen gerecht wird. Das Licht sollte so gestaltet sein, dass es die Pflanzen vital erhält und gleichzeitig zur Stimmung im Raum beiträgt.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: LEDs als optimale Wahl
LEDs sind für die Beleuchtung von Wandbegrünungen ideal, da sie eine hohe Lichtausbeute bei niedrigem Energieverbrauch bieten und in spektrale Bereiche justiert werden können, die für Pflanzen ideal sind. Durch die geringere Wärmeentwicklung im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln wird zudem die Gefahr von Hitzeschäden an den Pflanzen minimiert. Moderne LED-Systeme bieten eine lange Lebensdauer und ermöglichen eine präzise Steuerung von Helligkeit, Farbspektrum und Photoperiode – was sie zur nachhaltigsten Lösung für die Beleuchtung von Innenbegrünungen macht.
Planung der Beleuchtung für grüne Wände: Von der Analyse bis zur Umsetzung
Für ein optimales Lichtkonzept wird der Raum idealerweise vorab genau analysiert, um die natürliche Lichtsituation, Schatten und die Höhe der grünen Wand zu berücksichtigen. Auf dieser Basis wird das Lichtdesign erstellt:
Durch computergestützte Modelle (z.B. Dialux) lässt sich die Beleuchtung detailliert planen und simulieren, sodass der Raum mit gleichmässig verteiltem Licht in der benötigten Intensität versorgt wird.
Eine solche Planung kann den spezifischen Energiebedarf ermitteln und die genaue Anzahl sowie Platzierung der Leuchten festlegen. Die Pflanzen bekommen das Licht, das sie für ein gesundes Wachstum benötigen, und der Raum erhält die gewünschte Beleuchtung – eine Synergie aus Funktion und Ästhetik.